Wiltfeber, der ewige Deutsche. Die Geschichte eines Heimatsuchers.

1912 - 2012

  Hermann Burtes  Roman "Wiltfeber" erschien im Januar 1912 in Leipzig im Verlag Karl Gideon Sarasin. Er machte den Dichter im deutschen Sprachraum bekannt. Richard Dehmel schlug ihn für den Kleistpreis vor, den er noch 1912 bekam. Der Roman enthält Bilder und Sprechweisen der völkischen Bewegung, wie sie später vom Nationalsozialismus aufgegriffen und pervertiert wurden. Burte wehrte sich zunächst gegen jede parteiliche Vereinnahmung, so, als er 1927 im Vorwort der Ausgabe der Deutschen Buch-Gemeinschaft schrieb:
  "Wenn ich heute, nach fünfzehn Jahren, den "Wiltfeber" wieder lese, erkenne ich erschüttert, wie der Mensch, und wäre er noch so guten Willens, in den Meinungen und Irrungen seiner Zeit verstrickt und befangen ist. Aber ich fühle auch, wie das Zeitliche versinkt und das Dichterische hervortritt. Keine Partei hat ein Recht, das Ewige meines Buches für ihren Tag auszumünzen; aus dem Vollen will es gesehen sein als ein Ganzes für jedermann. "
  Nach 1933 kam es dann doch zu dieser Ausmünzung seines "Wiltfeber" für den Tag und Burte machte gute Mine zum bösen Spiel. Der Literaturkritiker Curt Hohoff brachte noch 1961 den Scharfsinn auf, den Gehalt des Buches von der Interpretation durch Nationalsozialisten zu unterscheiden, als er schrieb: „Man täte Burte Unrecht, wenn man seine völkischen und rassischen Begriffe mit denen des späteren Nationalsozialismus deutete.“ Anderen Fachkollegen wollte diese Unterscheidung im Laufe der Nachkriegszeit bis heute immer weniger gelingen. Die Rezensenten des Jahres 1912 konnten noch unbefangen an den "Wiltfeber" herangegen. 

Was die zeitgenössische Rezeption aus dem Roman herauslas und wie sie den Dichter sah, ist den folgenden Besprechungen aus dem Jahre 1912 zu entnehmen.

Freiburger Zeitung: Wiltfeber.

Basler Nachrichten: Wiltfeber, der ewige Deutsche.

Mercure de France, Paris: Wiltfeber, der ewige Deutsche. Von Albert Henri.

The Times, London: Wiltfeber, der ewige Deutsche.

Wissen und Leben, Zürich: Hermann Burte [Wiltfeber]. Von Ernst Dick.

Frankfurter Zeitung: Wiltfeber. Von Eugen Kalkschmidt

Tägliche Rundschau, Berlin: Ein deutsches Buch. Wiltfeber. Von H. M. Elster.

Hochland, Kempten und München: [Wiltfeber]. Von Johannes Eckardt

Weitere Besprechungen

www.hermann-burte.de