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Otto
Meyer
geboren am 20. März 1935 in Endingen am Kaiserstuhl, hier aufgewachsen und nach Schulabschluss Lehre zum Schriftsetzer, in diesem Beruf 50 Jahre tätig, davon 26 Jahre in einem Zeitungsverlag („Kaiserstühler Wochen- bericht“), hier wurde der Raum für die Veröffentlichungen seit 1975 gerne zur Verfügung gestellt, und dies bis zum heutigen Tag! |
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1998 Herausgabe des Dialektbandes „vu domols un hit“ in Reim und Prosa, Gedichte und Erinnerungen in Kaiserstühler Mundart; er beleuchtet u. a. das Alltagsleben von dazumal in Landwirtschaft, Weinbau, Haushalt und Gesellschaft. Seine Aufzeichnungen prägen die Verbundenheit mit seiner Heimat, der Kaiserstühler Landschaft, ihren Leuten und ihrer Sprache.
„Viel
Lit
hän
halt
e
großi
Fraid,
wenn
i
schrieb
wia
mers
drheime
sait!"
Außer dem heimischen Dialekt und der Winzerarbeit noch anderen kulturellen Genüssen mit Freude zugetan: der Natur, der Musik, dem Gesang und allein oder in Geselligkeit dem Kaiserstühler Wein. |
Otto Meyer
Adresse:
Otto
Meyer,
Niederdorfstr.
7,
79346
Endingen,
Tel.
07642-1694
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Kostproben:
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Di
eige
Fraid
E
kleine
Schritt,
wenn
dü
nur
witt,
kann
so
viel
si
-
isch
s
Herz
drbi!
E
klei
weng
Fraid
zum
Noochber
trait,
findet
e
Bruck
-
kunnt
wieder
z‘ruck!
Bisch
selber
froh
enanderno
-
nomol
wia
gsait:
Fraid
mache
frait!
|
|
E
guat
Bekannte!
As
noble
un
aü
süfere
Burscht
isch’r
bekannt
im
ganze
Land
-
het
ebber
grad
ewengili
Durscht,
dem
git
er
gern
si
Hand
...
In
sinem
Kreis
goht’s
luschtig
zua,
so
schnell
macht’s
keiner
no,
un
fiirig
isch’r
meh
as
gnua,
des
muaß
mr-em
aü
lo!
Guat
gwachse
het’r
halt
si
Platz,
hockt
nit
im
letschte
Ecke,
er
isch
e
große,
liabe
Schatz
un
brücht
sich
nit
v’rschtecke!
Er
macht
dr
Heimet
alli
Ehr’,
isch
iberall
willkumme,
un
sini
Freind
hän
vu
wit
her
si
guate
Ruaf
v’rnumme!
Er
kunnt
wit
rum,
derf
nianes
fehle,
bi
jedem
Fäscht
isch’r
drbi
as
Wisse,
Rote
oder
Gääle:
es
isch
dr
Kaiserschtiahler
Wii!
|
||
Isch
ebbis
dra?
Was
isch
dr
Mensch
doch
fir
e
Held
-
zwei
Aüge
kriagt’r
mit
uf
d
Welt,
un
do
drzua
sin
aü
zwei
Ohre
jedem
Kind
scho
agebore!
Jetz
denk
mol
no
un
sei
nit
fül:
wurum
het
jeder
nur
ei
Mül?
Mr
sott
viellicht
nit
vorlüt
si
-
s
isch
mänkmol
scho
vu
Nutze
gsi!
I
glaüb
mr
kunnt
vu
selber
druf:
Hesch
allewil
gli
d
Gosche
uf,
sottsch
halt
z’erscht
luage,
horche,
wisse
-
sunscht
hesch’s
(uf
ditsch)
amend
v’rschisse!
Eins
gilt
gwiß
in
viele
Lage:
derfsch
nit
bloß
horche
was
d
Lit
sage,
sottsch
ehnder
luage
was
si
mache.
Mänkmol
kannsch
dno
ins
Fischtli
lache!
|
||
z’Liacht
goh
»z’Liacht«
isch
mr
gange
in
selle
Johre,
s
isch
gschafft,
v’rzellt
un
gsunge
wore;
do
isch
mr
zämmeghockt
am
Obe,
un
schparsam
isch
mr
gsi
wia
d
Schwobe:
bi
schwachem
Liacht
-
nur
eins
het
brennt
-
sunscht
wär
dr
Zeller
schneller
grennt!
Des
leichtet
i,
des
isch
nit
schwer,
un
do
kunnt
aü
dr
Name
her.
Mr
het
sich
kenne
guat
v’rwiile
bim
Schwätze,
Wirfle,
Karte
schpiele,
bim
Welschkorn
leipfe,
Nuß
ufklopfe,
Händschig
schtricke,
Socke
schtopfe.
Dr
Fernseh
klaut
eim
mänki
Schtund,
wu
mr
sich
nit
necher
kunnt,
der
ghert
zwar
in
di
hitig
Zit;
aü
viel
meh
Schtrom
v’rbrüche
d
Lit,
viel
Lampe
brenne
uf
ei
Schlag
...
un
mänkmol
aü
e
Loch
in
Tag!
|
||
Denke
dra!
’s
grescht
Opfer
hän
si
brocht,
dia
viele
Gfallene
-
e
Schtick
vu
uns
allene!
Voller
Lebe
sin
si
gsi;
hän
Hoffnung,
hän
e
Heimet
gha
-
denke
dra!
Wit
furt
vu
drheim
sin
si
d
Opfer
wore,
hän
alles
v’rlore.
Dia
viele
Tote
durch
Kriag
um
Gwalt
-
si
len
is
nit
kalt!
Si
mahne
zum
Friede
zu
jedere
Schtund,
aß
des
nimmi
kunnt!
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