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19. September 2021
Hochwasserkatastrophe und Politik

    Die Badische Zeitung ist politisch stramm linksgrün, besonders die Redaktion des Freiburger Teils ("Freiburger Zeitung"). Dementsprechend gefärbt sind die meisten politischen Einlassungen des Blattes. Es gibt aber auch ab und zu einmal einen Lichtblick. Neulich wurden im Wirtschaftsteil die Strompreise beleuchtet (Überschrift "STROM DÜRFTE DEUTLICH TEURER WERDEN"). Hier wird deutlich (ohne dass es ausgesprochen wird), dass die grüne Energiewende einfach ein unverschämter Griff in die Taschen der Bevölkerung ist. So ist für einen Haushalt mit Jahresverbrauch von 3500 kWh der Strompreis pro Kilowattstunde von 2000 bis 2021 von 14 auf 31 Cent gestiegen ist. Und der Preis wird wegen der CO2-Bepreisung kräftig weitersteigen.
    Trotzdem gibt es genug Wähler, die ihre Stimme einer der Parteien, die Klima-Panik vertreiben, geben werden. So hat man ja angesichts der Überschwemmungen in NRW und Rheinland-Pfalz schwadroniert, das sei ein Anzeichen des Klimawandels, der durch den Menschen verursacht werde. Und als Gegenmittel werden eben Dinge wie die CO2-Bepreisung ausgegeben. Letzlich würde Deutschland deindustrialisiert, wenn der grünen Heilsbotschaft weiterhin gefolgt würde - nicht nur von den Grünen, sondern von allen Altparteien. Die anderen 98% CO2-Produzenten auf der Welt lachen sich über den deutschen Weg krumm, wie Alice Weidel kürzlich in einer Fernseh-Diskussion gesagt hat.
    Hier wird auf die Vergesslichkeit der Wähler aufgebaut. Ich persönlich wurde 2005 Zeuge der Überschwemmungskatastrophe, als ich auf dem Weg in die Ostschweiz durchs Gebirge umgeleitet wurde, weil die Autobahn überschwemmt war. Von den Bergen schossen Sturzbäche. Vor einigen Jahren wurde eine Reisegruppe aus Oberbergen im südlichen Rhonetal von einem verheerenden Hochwasser überrascht und an der Heimfahrt gehindert. Wer spricht noch von dem Julihochwasser von 1954, dem größte im ganzen 20. Jahrhundert? Höher als dieses waren Hochwasser 1899, und die höchste an Wasserstandsmarkierungen an den Häusern ablesbare Katastrophe war 1598, dazwischen noch viele andere. Josef H. Reichholf weist in seinem Buch "Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends" nach, dass es auch vor der breiten industriellen Tätigkeit des Menschen Hochwasserfluten gegeben hat, die mit den diesjährigen vergleichbar sind oder sie überschreiten.
    Die verheerenden Flutschäden, die wir dieses Jahr erlebten, waren auch einem katastrophalen Katastrophenschutz geschuldet, der Chef dieser Bundesbehörde, Armin Schuster (CDU) aus Südbaden, kam erst aus dem Urlaub zurück, als das Unheil auf dem Höhepunkt war. Mit einer CO2-Bepreisung werden die Taschen des Staates und seiner Nutznießer gefüllt; außergewöhnliche Hochwässer werden in gefährdeten Regionen weiterhin kommen und nur durch einen effizienten Katastrophenschutz abgemildert werden können. Damit steht es im Moment aber arg im Argen.