Volkstrauertag, 19. November
2023
Volkstrauerfeier – politisch fast korrekt
Heute war in unserem Kaiserstühler Dorf die
Trauerfeier zum Volkstrauertag. Immer noch halten die Vereine wacker dem
Gedenken und damit den Toten die Treue. Die Musikkapelle spielte das bei
Soldaten immer schon und bei vielen Bürgern immer noch beliebte „Ich
hatt einen Kameraden“ Es ist nicht ersichtlich ob es Kühnheit der
Kapelle ist oder allein durch die immer noch nicht abgeschaffte, von
oben kommende Anweisung, das Lied an diesem Tag zu spielen kommt. Die
Rede enthielt – wer hatte das gedacht – das derzeit geltende politische
Narrativ, eine Erzählung, bei der nicht einmal mahnende Worte gegen die
Gruppen und Parteien, die angeblich das Dritte Reich zurück haben
wollen, fehlten. Auch die Vokabel „Rechtspopulismus“ fiel. Bei einer
Totenehrung Polemik gegen den nicht gleichgeschalteten Teil der
Opposition? Hm. Inzwischen wird allerdings am deutschen Volkstrauertag
der Gefallenen und Gefolterten aller Länder der Welt gedacht.
Zum Schluss wurde die deutsche Nationalhymne
gesungen und das verblüffte mich dermaßen, dass ich „Deutschland,
Deutschland über alles“ sang, bei der lauten Begleitung durch die
Winzerkapelle brauchte es ein paar Takte, bis ich merkte, dass alle um
mich die dritte Strophe sangen.
À propos Rechtsopulisten: Das bin in diesem
Dorf nicht alleine ich, sondern in jedem der Vereine gibt es welche,
deren Namen ich nennen könnte. Ich rechne bei der nächsten Wahl hier mit
annähernd 22% für die AfD - so steht sie ja laut der letzten Umfrage in
Baden-Württemberg. Also gut jeder fünfte! |