Schwäbisch-Alemannische Demokratie
60 Jahre Aufruf und Programm von Otto Feger

Fegers Alemannien-Plan - Widerstände und Scheitern

Afang 1946 isch im Otto Feger si "Schwäbisch-Alemannische Demokratie - Aufruf und Programm", e Wärk mit 239 Sitte, rüskumme. In däm Ufruef het dr Feger gforderet, ass mer e autonome alemannische Staat in Südweschte vu Ditschland soll grinde un so d Konsequänze üs Brejßetum un Faschismus soll ziäge. Dr Feger un si Brogramm hän sich nit kenne dursetze. S isch aber drwärt, ass es vu dr Alemanne im Gedächtnis bhalte wird, aü wämmer nit in jedem einzelne Punkt ka zustimme. Dr Harald Noth het im Feger sini Gedanke im AlemannenSpiegel 1996 vorgstellt, was jetz folgt, isch e unveränderete Abdruck vum 4. Deil.

Chance des Neuanfangs

 In den Nachkriegsmonaten 1945, als Otto Feger sein Programm schrieb, war die Zukunft Deutschlands noch sehr ungewiß - niemand wußte, wie lange die Besatzung andauern würde, ob es nochmals einen gesamtdeutschen Staat geben würde und welche Gestalt er dann haben würde. Die Franzosen waren einer Wiederherstellung eines zentral verwalteten Deutschlands von vornherein abhold.

Nichts desto weniger barg die Situation Chancen zu einem demokratischen Neuanfang; Feger rief die Alemannen dazu auf sie zu nutzen. Er ging davon aus, daß die Deutschen das Vertrauen der Alliierten nach und nach gewinnen und mit demokratischen Vorschlägen auch Einfluß auf die zukünftige Gestaltung Deutschlands nehmen könnten. Er schreibt: "Daß überschwengliche Bekenntnisse zur Demokratie und rhetorische Verurteilungen des Nationalsozialismus dabei nicht interessieren, darf man ruhig voraussetzen. Aber wir sind überzeugt, daß jeder brauchbare und von sittlichem Ernst getragene Versuch aus unserer Mitte von den verantwortlichen Stellen früher oder später sehr ernst genommen werden wird."

Fegers Programm "Schwäbisch-Alemannische Demokratie" war solch ein Versuch. Sein Vorschlag eines autonomen schwäbisch-alemannischen Staats deckte sich am Rande mit den Interessen der Franzosen und war insofern in der damaligen historischen Situation nicht völlig unrealistisch.

Die Möglichkeit eines staatlichen Wiedererstehens Deutschlands oder der Autonomie von Teilen davon schien jedoch noch in weiter Ferne zu liegen. Zunächst einmal stand der demokratische Umbau der Verwaltung in den jeweiligen Besatzungszonen an; die übrig gebliebenen Reste der Verwaltung waren in Struktur und Besetzung ja die des nationalsozialistischen Staates. Dieser Umbau war von den Militärregierungen zu kontrollieren. Das war keine Erfindung Fegers, er konstatierte es nur: "Das Programm der alliierten Militärregierungen sieht eine Erziehung der Deutschen zur Demokratie von Staats wegen vor. (...) Ohne Anleitung von außen und oben geht es nicht, ganz abgesehen von der politischen Zwangslage, die uns anderweitige Experimente gar nicht gestattet. (...) Immerhin werden mit diesen Erziehungsfunktionen weitgehend Deutsche betraut werden (...)."

Die "Demokratisierung von oben", die von den Militärregierungen auf die Tagesordnung gesetzt war und die von Feger befürwortet wurde, hatte mit der Gründung eines schwäbisch-alemannischen Staats erst einmal nichts zu tun. Sondern das autonome Schwaben (1) mußte vom Volk des Südwestens gefordert und von den Besatzungsmächten akzeptiert werden. Das war der Weg, wie sein Programm sich verwirklichen sollte. Doch waren weite Kreise der Bevölkerung in politische Apathie versunken. Feger klagt: "Wenn sich Staatsbürger nicht um den Staat kümmern, so tun es andere; schließlich gerät er in die Hände einiger weniger Interessierter, oder in die Gewalt von Landesfremden. Niemand hat das Recht, sich dann über Mißstände zu beschweren."

Die Parteienlandschaft, die Feger sich vorstellte, war die in Mitteleuropa übliche - "die großen Blocks der christlich-bürgerlichen und der sozialistischen Linken"; für die Gründung einer autonomistischen Partei trat er nicht ein, sondern hoffte auf die Befürworter des Autonomiegedankens in allen Parteien.

 Autonomes Alemannien - das Geschäft der Franzosen?

 Feger ist sich bewußt, daß die "Demokratisierung von oben" kein Idealzustand ist, "sie hat eine Reihe von Schönheitsfehlern und ist obendrein mit dem Odium behaftet, fremder Nationen Geschäfte zu besorgen und womöglich in ihrem Solde zu stehen."

In der Tat hat man genau das Feger vorgeworfen, zumindest suggeriert: er betriebe das Geschäft der Franzosen. Paul-Ludwig Weinacht moniert selbst 1992 noch (2): "Mit Billigung der französischen Besatzungsmacht durfte er ausprobieren, ob die deutsche Bevölkerung in dem ‚Landkomplex ohne eigene Organisation', als der seit dem 9. Mai 1945 Deutschland erschien, 'des Allemagnes' akzeptieren werde - zum Beispiel im Südwesten eine ‚schwäbisch-alemannische Demokratie'." Wohl als Indiz für Geschäftsbeziehungen Fegers zu den Franzosen führt Weinacht in einer Fußnote an, daß das Buch Fegers "von der Direction de l'Information der frz. Militärregierung autorisiert" war. Freilich durfte damals nicht einmal ein Kochbuch ohne französische Autorisierung erscheinen. Elmar Krautkrämer wiederum findet "ungewöhnlich" (und daher verdächtig), daß "die Besatzungsmacht soviel Papier zuteilte, daß das Buch in 240 000 Exemplaren vertrieben werden konnte." (3) Ein Absatz in dieser Höhe ist in der Tat ungewöhnlich und zeugt nicht nur von einem gewissen Wohlwollen der Besatzungsmacht, sondern auch von einem beachtlichen Interesse der Alemannen an Fegers Werk.

 Der Vorwurf, das Geschäft der Franzosen zu betreiben, mag daher kommen, weil der größere Teil (4) des angestrebten autonomen Alemanniens sich mit den beiden französischen Verwaltungseinheiten deckte - sie hießen "Baden" und "Württemberg-Hohenzollern". Der kleinere Teil - Stuttgart und Umland, nach Osten sich bis Heidenheim ziehend - lag in der amerikanischen Zone und war dazu der industriereichste Alemanniens. Ebenso in der amerikanischen Zone lag Bayrisch-Schwaben, das - nach eventueller Zustimmung durch seine Bevölkerung und die amerikanische Besatzung - ebenfalls in den schwäbisch-alemannischen Staat einbezogen werden sollte. Man hätte also, um Alemannien in der vorgesehenen Größe zu verwirklichen, beide Militärregierungen gewinnen müssen, was zweifellos schwieriger gewesen wäre als ein Klein-Alemannien, das mit der französischen Zone deckungsgleich gewesen wäre. Für letzteres hätte die Zustimmung der Franzosen genügt.

Nur, an einem Klein-Alemannien hatten die Franzosen kaum Interesse. Sie hätten nur zu gerne Württemberg-Hohenzollern gegen Karlsruhe eingetauscht. Im Zentrum ihres Interesses standen Karlsruhe und das linksrheinische Gebiet von der Pfalz bis Köln: nach den Vorstellungen von de Gaulle sollte hier ein rheinländischer Pufferstaat in Abhängigkeit von Frankreich entstehen. Dieser Puffer wäre im Süden durch das "Land Baden" (= Südbaden) zu vervollständigen gewesen.

Es ist schlecht vorstellbar, daß Feger nicht gewußt habe, daß die Franzosen rechtsrheinisch allein an Südbaden und Karlsruhe interessiert waren. Wenn Feger an leichter Beute, am Offerieren eines autonomen Staates durch die Besatzungsmacht interessiert gewesen wäre, hätte er als badischer Autonomist auftreten müssen. Feger schwamm jedoch gegen jeden Strom und versuchte die Alemannen (immer einschließlich der Schwaben) und die Besatzungsmächte von einem Groß-Schwaben, alias Groß-Alemannien, zu überzeugen, von einem autonomen Staat vom Rhein bis an die Iller oder gar an den Lech.

 Der Gedanke eines schwäbisch-alemannischen Staats in Abhängigkeit von Frankreich und Amerika ließ bei den Alemannen jedoch keine Begeisterung aufkommen; die Franzosen galten als die mit Abstand rüdeste Besatzungsmacht. "Die verletzende Überheblichkeit von Offizieren, die vielen Requisitionen, die aufgeblähte Militärverwaltung, der krasse Unterschied zwischen ihrem Lebensstil und der katastrophalen Versorgungslage der deutschen Bevölkerung, die offizielle und die wilde Reparationspolitik, schlechthin die wirtschaftliche Ausbeutung der Zone" (5) machten die Franzosen höchst unbeliebt.

 Der Historiker Otto Feger hat jedoch - anders als die meisten anderen Alemannen - den Augenblick nicht überbewertet, sondern er dachte in und für längere Zeiträume. Feger schreibt: "Frankreich (...) liegt uns geographisch näher als Pommern und Ostpreußen; es hat unsere Kultur in höherem Maße befruchtet als der Nordosten; wenn unsere Meister früher etwas lernen wollten, gingen sie weit eher nach Burgund oder nach Paris als nach der Mark Brandenburg. Im 19. Jahrhundert war Frankreich vor allem die Zuflucht vertriebener badischer Demokraten. Die "Erbfeind"-Psychose war dem alemannischen Denken schon deshalb fremd, weil zwischen uns und Frankreich als vermittelndes Zwischenglied das bluts-, sprach- und kulturverwandte Elsaß lag. (...) Nein, es wird uns wohl schwer fallen, Frankreich zu hassen. Auch die zeitbedingten Schwierigkeiten der Besatzung und der Militärregierung werden uns nicht dazu bringen. (...) Es ist unwahrscheinlich, daß die französische Demokratie der Freiheit eines autonomen Alemanniens nachstellen würde."

 Feger bestritt jegliche Beziehungen zu Frankreich und er hatte sie gewiß auch nicht. Wenn er sie jedoch gehabt hätte, wäre dies noch kein Sündenfall gewesen. Die staatliche Neuordnung Deutschlands nach dem Kriege war nun einmal nicht ohne die Besatzungsmächte zu machen. Auch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland war kein Akt der Demokratie von unten, sondern ein Projekt der Amerikaner; sie gewannen auch die Engländer dafür; Frankreich schloß sich dem Projekt nur unter Druck an. Man hätte nun auch den Politikern, die für eine westdeutsche Staatsbildung eintraten, vorwerfen können, sie betrieben das Geschäft der Amerikaner - und der Vorwurf kam auch. Von der Sowjetzone aus gesehen war die Gründung einer Bundesrepublik in den Westzonen die Spaltung Deutschlands, der neue Staat ein "westdeutscher Separatstaat" und Adenauer ein "Agent der Amerikaner".

 Wie dem auch sei, Otto Feger hatte die Macht der Gewohnheit gegen sich - und Gewohnheit hieß in Deutschland mit dem Stärksten gehen und den größtmöglichen Staat wollen. Sein Alemannien blieb anrüchig; die von den Amerikanern gezeugte und unter ihrer Hebammenschaft zur Welt gebrachte Bundesrepublik Deutschland gelangte zu Ehren.

 Die Chance wird vertan

 Der Schwäbisch-Alemannische Heimatbund, der sich ohne Zutun Fegers mit ähnlichen Zielen angebahnt hatte, machte sich bei seiner Gründung Otto Fegers Programm zwar zu eigen - aber der Einfluss des Bundes blieb auf intellektuelle Kreise beschränkt. Das Programm fand theoretisch großes Interesse bei der Masse, jedoch wenig spontanen und ungeteilten Zuspruch; die Vorbehalte gegen Frankreich waren zu groß. Auch der Gedanke eines staatlichen Zusammengehens der Südbadener und der Schwaben war nicht populär genug, als daß sich daraus eine Dynamik hätte entwickeln können. Zumal dem Gedanken Fegers auch wenig Zeit blieb zu wirken - es wurden nämlich vollendete Tatsachen anderer Art geschaffen. Bereits im Juni 1948 setzte Amerika sein Projekt einer westdeutschen Staatsbildung durch; daß Alemannien diesem Staat zugeschlagen werden würde, stand schon etliche Monate vorher außer Frage.

Die künftige Auseinandersetzung ging nicht darum, wie sich die Alemannen (einschließlich der Schwaben) von äußerer, namentlich norddeutscher Bevormundung befreien könnten, sondern es setzte ein Überlebenskampf alter Herrschaftstraditionen an. In (Süd-) Baden wollte man unter dem Staatspräsidenten Wohleb das alte Baden als Bundesland wiederherstellen. Das schwäbisch-fränkische Württemberg dagegen wollte sich durch die Vereinnahmung eben dieses Baden stärken und eine gute Ausgangsstellung im neuen Bundesstaat verschaffen. Diese Vereinnahmung wurde schließlich 1951 durch eine sogenannte "Volksabstimmung" in Baden und Württemberg bewerkstelligt. Namentlich die Alemannen in Südbaden, die sich einer Stuttgarter Herrschaft mit deutlicher Mehrheit widersetzten, konnten mit Hilfe des trickreichen Abstimmungsmodus von den Württembergern überstimmt werden.

 Baden-Württemberg ist das Bundesstaatsgebilde, mit dem die Alemannen nun Vorlieb nehmen mußten. Es ist ein fränkisch-alemannisches Land mit erheblicher und immer noch zunehmender norddeutscher und allgemeindeutscher Durchdringung. Die Alemannen, nämlich die Südbadener und die Schwaben, waren in diesem Mischstaat von vornherein in Frontstellung zueinander. Denkbar schlechte Voraussetzungen für die Herausbildung eines alemannischen Bewußtseins. Das Ergebnis liegt auf der Hand; es ist die gesellschaftliche, kulturelle Realität, die wir heute vorfinden.

 In einem autonomen Staat Alemannien dagegen hätte die Chance zu einer eigenständigen, anderen Entwicklung liegen können. Diese Chance wurde nicht genutzt. Inzwischen sind die Alemannen, das Alemannische, an manchen Orten Alemanniens zu einer Minderheit, zu einer Minderheitskultur, mitunter einer verwahrlosten underdog-Kultur geworden. Wie anders ist die Ausgangssituation 1945 und heute!

 Noch eine Chance?

 Die Lage der Alemannen und des Alemannischen im deutschen Südwesten scheint heute schlechter zu sein als zur Zeit von Fegers Aufruf. Und doch scheint sie nicht ohne Chancen zu sein. Die Herausforderung der Alemannen heute liegt in den europäischen Umständen. Die Grenzen sind am Fallen. Auch die Schweiz wird zur Teilnahme am europäischen Binnenmarkt erpreßt. In der Schweizer politischen Kaste will man nachgeben, nur das Volk, namentlich die Mehrheit der Schweizer Alemannen und Tessiner, stemmen sich noch dagegen. Es bieten sich den Alemannen nur zwei Wege:

 1. Getrennt marschieren und geschlagen werden. Dieser Weg wird im Moment begangen. Die Alemannen in Vorarlberg, in Südwestdeutschland und im Elsaß orientieren sich immer noch an ihren nationalen Hauptstädten, bevorzugen ihre jeweilige Staats- und "Hochkultur", blicken mitunter mit Verachtung auf die eigene und die benachbarte alemannische Kultur. Die Alemannen in der Schweiz gefallen sich immer noch darin, sich für einzigartig zu halten und sehen in den Alemannen jenseits des Rheins bzw. des Jura Preußen, Habsburger und Franzosen. Das Resultat dieser Eitelkeit wird sein, daß man sie bei einem Beitritt zur EU genauso aus dem Norden, dem Westen und dem Osten überrennen wird, wie es in Südwestdeutschland und im Elsaß der Fall war und ist. Sind die Grenzen einmal gefallen, wird die Schweiz in eine große kulturelle, politische und wirtschaftlich-soziale Krise stürzen. Bleibt die Schweiz außerhalb der EU, wird sie weiterhin erpreßt.

 2. Die Alemannen behaupten sich gemeinsam. Dies ist der Weg, durch den allein jede einzelne alemannische Landschaft kulturell überleben kann. Für sich allein ist nämlich keine dazu in der Lage, auch die Deutschschweiz wird es schwer haben. Politisch und wirtschaftlich heißt das, daß das zentralistische Europa zu einem Europa der Regionen werden muß; bei den Alemannen müssen sich über die bestehenden Ansätze hinaus grenzüberschreitende Regionen entwickeln. Kulturell heißt das, daß die Alemannen beiderseits des Rheins, beiderseits der Grenzen ihre Aversionen gegeneinander aufgeben, sich als Bundesgenossen begreifen und als Bundesgenossen behandeln. Im Medienbereich, im musischen Bereich, im Erziehungswesen muß auch der jeweilige alemannische Nachbar als solcher zu Wort kommen und mit im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. So wird die gemeinsame Identität wiedergefunden und ausgebaut. Sie ist Voraussetzung dafür, daß die politische und wirtschaftliche Region-Bildung harmonisch fortschreiten und gelingen kann.

Die vorausgegangenen Folgen:

Erste Folge: "Schwäbisch-Alemannische Demokratie"

Zweite Folge: "Schwäbisch-Alemannische Demokratie und Europa"

Dritte Folge: "Ein Staat der Alemannen nur für die Alemannen?"

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(1) Feger verwendet die Begriffe Alemannien und Schwaben synonym.

(2) Paul-Ludwig Weihnacht: Politsche Kultur des Südwestens, in: Alexander Schweikert (Hg.): Südbaden. Stuttgart 1992, S. 233.

(3) Elmar Krautkrämer: Das Ringen um die territoriale Neugestaltung Südwestdeutschlands, in: Der Oberrhein in Geschichte und Gegenwart. Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Band 1. S. 235.

(4) Die Behauptung Elmar Krautkrämers, Fegers "südwestdeutsche Konföderation" würde sich "territorial genau (Unterstreichung durch H.N.) mit einem südlichen Teil der französischen Zone und seiner Fortsetzung in Österreich decken", ist falsch. (Elmar Krautkrämer: De Gaulles deutschlandpolitische Ambitionen 1945, in: Gelb-rot-gelbe Regierungsjahre. Paul-Ludwig Weinacht (Hg.) Sigmaringendorf 1988, S. 114.)
Der nördliche Teil der französischen Besatzungszone war die Rheinpfalz; Alemannien sollte nach Feger weit mehr als den südlichen Teil umfassen: "Das alemannische Baden, Württemberg, Hohenzollern und Bayrisch-Schwaben ..."  Teile Österreichs hätten - entgegen der Behauptung Krautkrämers - wohl kaum dazu gehört. Die Einbeziehung Vorarlbergs "in einen alemannischen Bundesstaat" wäre zwar "naturgegeben", meint Feger, er hält sie aber nicht für realistisch: "Die Erfahrungen des Anschlusses waren für Österreich derart, daß im Raum zwischen Bregenz und Wien auf lange Zeit kein Bedürfnis nach Bindungen irgend welcher Art zum Altreich oder seinen Teilen bestehen wird." Siehe auch die Karte im AlemannenSpiegel  Nr. 96/3.

(5) Elmar Krautkrämer, am in (4) angegebenen Ort, S. 110